6.Tag: Donnerstag 15. September 2005
Yellowstone Nationalpark

Tagesziel heute ist der Old Faithful. Auf dem Weg dorthin war unsere erste Station das Fountain Paint Pot Gebiet. Dort geht es auf wunderbaren Holzwegen zu einer Reihe von Geysiren. Schon am Zugang warnt ein Schild: „Unstable Ground – Boiling Water“. Auf diesem Weg geht es vorbei an Silex Spring, den überall blubbernden Schlammblasen des Fountain Paint Pots, weiter zu Fumarole, Leather Pool, Red Spouter, zum Twig Geysir und zum Spasm Geysir. Dieser hat gerade begonnen ein bisschen zu spritzeln, als der Fountain Geysir unter lautem Zischen hinter uns anfing eine wunderbare Eruption hinzulegen. Er hat schier endlos und ohne einmal Atem zu holen Unmengen von heißem, dampfendem Wasser in den wunderbar blauen Morgenhimmel gejagt. Der nächste Halt ist das Black Sand Basin. Auch hier überall Blubbern, Zischen und ausbrechende Geysre. Überall herrliches Farbenspiel: Blaues Wasser, Gelb und Rot die Ränder. Wir laufen am Cliff Geysir, der uns mit vielen kleinen Eruptionen beglückte zum Rainbow Pool. Hier gibt es überall große farbige Sinterflächen. Anschließend laufen wir noch zu einem der Juwelen des Yellowstones: dem Emerald Pool. Der Schlund schimmert in einem wunderbaren Blau, das dann zu den Rändern hin in Grün und dann in strahlendes Gelb übergeht. Das Ganze eingebettet in weißes Sinter. Der Trail ist zwar nur rund 400 Meter lang, aber er zeigt Geysire vom Feinsten.
Nächster Stop ist Old Faithful. Zunächst sind wir rechts vorbei auf den kleinen Loop gelaufen: Gantess Geysir, Aurum Geysir und Beehive Geysir. Aber die Natur hat uns nen Streich gespielt. Der Oldie hatte gut 10 Minuten Verfrühung. Von wegen faithful. Und da waren wir leider noch nicht nah genug dran. Na ja, war auch so interessant. Wie zur Ent-schädigung postiert sich ein einzelner Bison sehr fotogen vor dem spuckenden Geysir. Anschließend haben wir noch ein Naturschauspiel erster Güte beobachtet: Den Ausbruch des Beeheve-Gysirs. Seine Wasserfontäne jage er bis 50 Meter, und das minutenlang, in die Luft. Yellowstone: Eine Welt der Geysire und ein riesengroßer Zoo, Elks, Kojote, Bison, Weißkopfgeier, Seead-ler, waren so die Highlights. Bären und Elche haben wir nicht zu Gesicht bekommen Auf unserem Weg zurück zur Lodge haben wir noch das Gebiet des Excelsior Geysirs besucht. Das sind großflächige Geysire. Auf einer Tafel steht auch die Erklärung für diese Größe: 1880 brach der Excelsior Geysir aus. Das Wasser schoss fast 100 Meter in den Himmel. Durch diese Gewalt brach das unterirdische System des Geysiers zusammen. Am 14. September 1985, also nach 105 Jahren Ruhezeit, brach der Geysir erneut aus. Die Haupt-Eruption dauerte 47 (!) Stunden. Abends sind wir heute in West Yellowstone ins Oregon-Restaurant gegangen. Dort stehen ein paar restaurierte sehr feudale, ganz in edlem Holz gehaltene Personen-Waggons der Oregon-Short-Line-Route von 1903/1915. Sie sind zur Besichtigung auch offen.

Heute gefahren: 74 Meilen / 119 km