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13. Tag (Freitag, 21.9.2007)
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Kurz nach 9 am durften wir auf der Ladefläche eines umgebauten Dodge Platz nehmen. Die Sitze waren wider Erwarten
recht bequem. Und schon ging es raus auf die Piste. Sand, Sand und nochmals Sand. Fahrstrecke hin und zurück rund 20 km. Die Route führt ausschließlich im ausgetrockneten Flusslauf. Vorbei an senkrecht abfallenden Felswänden und
an
zerfallenen Behausungen der Anasazi und Navajo oben im Felsen und längst vergangener Zeit geht es durch eine grandiose Landschaft, die links und rechts durch steile Felsen begrenzt wird. Wir erfuhren viel über die Geschichte:
Be-, Ent- und Neubesiedelung des Canyons im ausgehenden 19. Jahrhundert. Am White
House, einer ehemaligen Behausung, eingeklemmt in einen gewaltigen Felsen, endet die Tour, die sich in jedem Fall gelohnt hat. Nach dieser „Schüttel-Tour“ nun wieder on the road again und zur
Hubble Trading Post, Ganado, AZ. Die Trading Post, also eine Warenhandlung, besteht seit 1883. Sie war und ist heute noch ein Laden, in dem man alles kaufen kann. Von Süßigkeiten bis zum Besen und sonstigem Handwerkszeug. Und natürlich auch Indianer- Schmuck und Teppiche. In
Gallup, NM, haben wir im El Rancho Hotel übernachtet. Diesen Tipp mit dem El Rancho haben wir unterwegs von Schweizern erhalten. Danke Swissies! Das besondere Flair dieses Hotels und vor allem der Hotelhalle war uns die $89 Übernachtung ohne
Frühstück wert. Das Hotel hat einen überaus historischen Charme. Und wer da schon alles war und wahrscheinlich auch übernachtet hat, lässt aufhorchen: von Ronald Reagan über Kathrine Hepburn, Burt Lancester, Sean Connery, Doris Day und, und, und, waren schon alle Stars und Sternchen des amerikanischen Films hier. Abendessen im Golden Corral, der besten uns bekannten Kette.
Für §22 und das für uns beide, haben wir Steaks bis zum Abwinken gegessen und literweise Ice-Tea getrunken.
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14. Tag (Samstag, 22.9.2007)
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Von dem Stückchen Original-Route 66 vor dem Hotel, über die 491 und weiter auf der 160 geht es heute
strikt nach Norden. Es ist schon eine interessante Landschaft. Von allem, was wir bislang gesehen haben, ein
bisschen. Eingebettet in eine unendliche und schier unfassbare Weite. Es ging also von
Gallup, NM, über Shiprock, NM, mit seinem imposanten Felsen, nach
Cortez, CO. Auf der Fahrt mussten wir feststellen, dass
nicht alles was nach diesem Shiprock aussieht auch einer ist. In Cortez haben wir nach kurzem Suchen bei
Super 8 ein passables Zimmer gefunden.
Anschließend sind wir gleich zum Mesa Verde National Park gefahren.
Im Visitor Center kann man dort Führungen zu den Einzel-Attraktionen mit dem Ranger buchen. Wir haben
uns für Cliff Palace, den bekanntesten Ruinen, entschieden (je $3).
Bereits von der Touristen-Sammelstelle für die Tour hat man einen tollen Blick hinunter zum Cliff Palace.
Hinunter geht es über Treppen, hinauf zum Parkplatz geht es auch über Leitern. Die Stadt wurde von vorkolumbianischen
Anasazi-Stämmen etwa Ende des frühen 12. Jahrhundert angelegt. Mehrstöckige Lehm- und
Steinbauten fügen sich in diese riesige waagrechte Felsspalte ein. Hier gibt es auch die Kivas. Kivas sind
große runde, ummauerte Erdlöcher, früher wahrscheinlich Gemeinschaftsräume.
Cliff Palace, die größte Felsenbehausung in Nordamerika, wurde 1888 entdeckt.
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15.Tag (Sonntag, 23.9.2007)
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Auf unsrer Tour nach Norden, Richtung
Telluride, CO, fahren wir nach dem Lizzard Head Pass (10.233
Fuß) in schlechtes Wetter. Die Straße hier trägt zu Recht die Bezeichnung
San Juan Skyway. Telluride liegt in einem Talschluss. Entlang der Mainstreet jede Menge
wunderschön restaurierter Häuser aus der Gründerzeit. Telluride ist eher was für die Reichen und Schönen. Wir fahren deshalb zurück zum Skyway und dort Richtung
Silverton CO. Da der Himmel nun endgültig auf der Straße liegt, und wir eigentlich was von der Landschaft sehen wollten, haben wir in Ouray CO (2374m) die Fahrt für heute abgebrochen und übernachtet.
Im Comfort Inn haben wir ein schönes Zimmer gefunden.
Trotz Regen und Kälte, haben wir festgestellt, dass das Dörfchen Flair hat. Wie zur
Bestätigung querten Hirsche unseren abendlichen Erkundungsrundgang entlang der Mainstreet.
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16.Tag (Montag, 24.9.2007)
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Das Wetter ist super.
Und Indian Summer!
Oben sind die Berge weiß eingezuckert.
Vorbei an ehemaligen Minen, wunderschönen Seen und durch gelbe Espenwälder geht es hoch zum
Red Mountain Pass (3394 m)
und dann nach Silverton CO, das schönste Goldgräberstädtchen unserer Reise. Die Hotels dort haben nicht nur das Flair längst
vergangener Tage, sie sind leider auch teuer.
So haben wir am Ortseingang das Triangle Motel gefunden. Die Zimmer sind günstig, sauber und freundlich. Silverton, Goldgräberromantik pur. Nicht nur an der Mainstreet.
Mitten in Silverton hat die Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
ihre Endstation. Ohne den sonst üblichen Bahnhof und ohne die blechernen
Lautsprecherdurchsagen.
Dampfeisenbahnromantik wie man sie schöner nicht haben kann. Der Dampfzug fährt in knapp 4 Stunden von Durango, CO, hier herauf.
Ein Steinwurf vom Pfeifen und Zischen der Loks weg, wird im Saloon, der zum Grand Imperial Hotel gehört, dem Grumpy’s Saloon,
zwischen 12 und 15 Uhr täglich auf einem über 100 Jahre alten Original- Rinky- Tink- Piano tolle Lifemusik geboten.
Der Saloon stammt aus dem Jahr 1882. Dale Elliott, so hieß der heutige Pianospieler, ließ auf dem Instrument virtuell Barmusik erklingen.
Nachmittags sind wir zur Old Hundred Goldmine rausgefahren. Dort findet man zwar kein Gold mehr, aber die Mine-Tour, teilweise mit der Grubenbahn, lohnt sich.
Anschließend sind wir noch zum Visitor Center von Silverton gefahren. Daneben wurden gerade die Dampfzüge umrangiert. Das war interessant.
Dampf-Eisenbahn-Romantik life. Foto-Time! Zu Abend essen wollten wir hier in Silverton. Wir stellten uns Silverton bei Nacht schon recht romantisch vor.
Aber, wir glaubten es kaum. Als wir aus unserm Motel auf die Strasse treten wollten, waren die Fußgängersteige schon hochgeklappt.
Alles zu. Fast keiner mehr da! Überall gähnende Leere. In der „Silverton Brewery“
haben wir (allerdings für $4 das Glas Beer)
noch was kleines gegessen und natürlich Bier getrunken. Das Bier war übrigens ausgezeichnet. Auf dem
Heimweg war’s dann schon gut kalt.
Etwa 5 °C. Na, da wird es heut Nacht bestimmt noch frieren. Bei dieser Kälte tut unsre Arznei, der traditionelle Jack Daniel’s Tennessee Whiskey,
besonders gut.
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17.Tag (Dienstag, 25.9.2007)
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Heute Früh herrlicher Sonnenschein, aber bitter kalt. Eine Wasserflasche im Kofferraum ist über Nacht zum
stattlichen Eisklotz geworden. Na, das ist in einer Höhe von über 9.000 Fuß zu dieser Jahreszeit kein Wunder.
im Cow Palace Cafe in Silverton haben wir gemütlich gefrühstückt. Was? - Richtig: Eier, Bacon, Kartoffel,
Toast und Marmelade. Einfach lecker!
Heute steht Durango CO, auf dem Programm. Wir fahren wieder auf dem insgesamt 373 km langen San
Juan Skyway, the Road to the Sky oder einfach, dem Highway 550, zuerst hoch zum Molas Pass (10.899 ft),
am Molas Lake vorbei und weiter zum Coal Bank Hill Pass (10.940 ft).
In Durango führt uns der Weg zum Bahnhof. Wir wollen Dampfeisenbahn nach Silverton fahren. Diesen Trip
to Yesterday, wie das Fahrticket so treffend bemerkt, haben wir uns gegönnt. $130 für 2 Personen sind zwar
nicht gerade billig. Wir werden aber den ganzen Tag nostalgisch durch Colorado unterwegs sein.
Im Spanish Trail in Durango haben ein sehr schönes Zimmer für nicht allzu viele Dollars gefunden.
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18.Tag (Mittwoch, 26.9.2007)
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Heute also
Eisenbahnnostalgie life! Die Dampfloks stammen aus dem Jahre 1881. Die Bahn selbst feiert
heuer ihren
125. Geburtstag. Die Strecke führt 45 Meilen, also 72 Kilometer und einer Höhendifferenz von 2,8
km durch die Berge. Die spektakulärste Stelle ist die High Line. Dort wurde die Bergstrecke teilweise in den
Berg gesprengt. Manchmal meint man, die Waggons müssten an den Felsen hängen bleiben. Und auf der
anderen Seite geht der Blick ungehindert bis zum Fluss, dem Alamosa River, hinunter!
Entlang der Strecke stehen überall die Bahn-Freak-Fotografen. Ja, wir hatten uns, unbewusst, einen sehr
prominenten und dekorativen Zug ausgesucht.
Die Strecke führt immer entlang des Alamosa Rivers hoch in die Berge durch eine wunderschöne Landschaft.
In Silverton angekommen, gehen wir direkt wieder in Grumpy’s Saloon. Heute spielt
Lacey Black.
Das klingt ein bisschen sanfter als Elliot von vorgestern aber auch einfach Spitze!
Wir haben gerne eine CD mitgenommen.
Ich habe Lacey gefragt, ob sie mit der Veröffentlichung eines Trailers in der Homepage einverstanden sei.
War sie. Selbstverständlich. Wir hören ihr eine gute Stunde lang gerne zu, bevor wir wieder Richtung Bahn aufbrechen mussten.
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