Reisebericht der

in den Südwesten der USA im Jahr 2003

  Die 3 Schudis in Amerika  


 
 

Der 15. Tag

Der Lower Antelope Canyon liegt von Page kommend Richtung Kaibeto, an der AZ 98 im selben Wash des Antelope Creeks wie der Upper Antelope Canyon. Ca. 200 Meter nach der Zufahrt zum Upper Antelope Canyon (auf der rechten Seite der Straße) geht es nach links in die schmale Indian Road Nr. 222 (N22B), und nach etwa ½ Meile wieder nach links in eine Gravel Road durch ein Tor an dem ein Schild hängt: „Do not enter“. Man fährt noch die paar Meter zum Fee-Point und zahlt $ 18 für 2 Stunden im Canyon. Das ist viel. Erst recht beim Ausschluss jeder Haftung. Bei Flash-Flood usw. Aber, ich sage euch, es lohnt sich! Der Guide bringt uns über das leicht abschüssige Gelände zum Eingang des Canyons:
einen ca. 50 cm breiten Spalt im Boden. Wir also durchgezwängt und über eine Leiter hinunter in den Lower Antelope Canyon. Achtung! Die letzte Stufe ist ein Stück höher als die anderen. Der Weg durch den Canyon ist richtig abenteuerlich.


Man zwängt sich teilweise durch enge Spalten, es geht runter, es geht rauf, teils über Leitern. Für die Kombination Stein, Formen, Farbe und Lichtstimmungen ist die Beschreibung des Empfundenen fast nicht möglich. Es ist eine in allen Rottönen leuchtende surreal verspielte märchenhafte Formenwelt, die sich da vor, über und hinter uns auftut. Formen, die Wasser und Sand in den Stein geschnitten haben. Nicht von Menschen erdacht und nicht von Hand erschaffen. Entstanden ganz ohne unser Zutun. In einer Perfektion, die auf dem Reißbrett sicher Schwierigkeiten bereiten würde. Nach ziemlich genau 2 Stunden und mit vielen guten Fotos im Kasten und den Kopf voller positiver Eindrücke klettern wir wieder aus dem Untergrund und zurück ins gleißende Tageslicht. Es geht an der Gedenktafel, die an die vor einigen Jahren im Canyon ertrunkenen Besucher erinnert, wieder zurück zur Hütte. Beide Antelope-Canyons liegen im Flussbett des Antelope Creek. Das Flussbett, das nicht nur die 3 oder 4 Meilen zwischen den beiden Canyons miteinander verbindet, erstreckt sich weit ins Land. Gibt es viele Meilen von uns weg ein Gewitter, ist es wahrscheinlich, dass wir es in unseren Canyons gar nicht merken. Nun, das Wasser schießt dann den Flußlauf hinab, zwängt sich durch die Cork- Screw- Canyons und nimmt alles mit, was sich ihm in den Weg stellt, oder presst es mit tödlicher Gewalt an irgend eine Decke oder Wand. Unser Tour-Guide hat uns im Upper Antelope Canyon gezeigt, dass noch vor einem halben Jahr die Besucher bis zu 1 Meter höher über den Sand gelaufen sind.
Das Wasser nur dieser einen Flash-Flood habe den Sand nach draußen gespült.